Bei trockener und warmer Witterung können sich, vor allem im geschützten Anbau, Thripse etablieren. Wenn der Kalifornische Blütenthrips (Franklinella occidentalis) dabei ist, der eine Resistenz gegenüber allen ausgewiesenen Pflanzenschutzmitteln hat, kann nur auf Nützlinge zurückgegriffen werden. Weitere Thripse sind Rosen-, Zwiebel- und Blütenthripse. Als Schäden treten zuerst angesaugte Blüten- und Kelchblätter, später auch bronzene Verfärbung von Früchten, bis hin zur Rissbildung an reifenden Erdbeeren auf. Bei Himbeeren sind sie meist im Inneren der Früchte zu finden. Hier hilft der Einsatz der Raubmilbe (Amblyseius cucumeris), welche ein bis zweiwöchentlich, abhängig vom Befall, mit 100 bis 500 Tieren, oder als Tütenware alle 4 Wochen, ausgebracht werden. Ähnlich wird die Raubmilbe (Amblyseius swirskii) ausgebracht. Die Anschaffungskosten sind hier höher, es kann aber auch mit geringeren Mengen gearbeitet werden und sie können sich in den Beständen besser etablieren. Dabei ist entweder eine pollenproduzierende Kultur oder aber das zusätzliche ausbringen von Pollen notwendig. Neben Thripslarven stehen bei A. swirskii auch Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum), Spinnmilben und teilweise Rostmilben auf dem Speiseplan.
Quelle: Finder, S. (2021). Nützlingseinsatz gegen Schädlinge im Beeerenobst. Obstbau: Das Fachmagazin. 04/2021. 240-243.
Jahr: 2021
Land: Deutschland, NRW
Kultur: Erdbeere; Himbeere