Die Aprikose ist in Brandenburg nicht weit verbreitet. Ein Grund dafür sind Krankheiten und Schaderreger, allen voran das eingeschleppte Scharkavirus. Durch weniger Kohleheizungen verringert sich der Schwefeleintrag, was die Infektion mit Monilia begünstigt. Die Pflanzung von Aprikosenbäumen aus wärmeren Regionen ist nicht empfehlenswert. Spätfrost macht vor allem früh blühenden Sorten zu schaffen. Das richtige Pflanzmaterial mit der richtigen Unterlage und die kulturtechnischen Maßnahmen spielen eine große Rolle im erfolgreichen Anbau. Empfehlenswerte Sorten für Brandenburg sind: Schweinsohraprikose, Millionär, Luizet, Ungarische Beste, Lena, Herta und Eva.
Durch den Klimawandel verlängert sich nicht nur die Vegetationsphase und das Klima wird milder, ebenso mehren sich Hagel und Sturmschäden und weniger gleichmäßig verteilte Niederschläge führen zu Wassermangel oder Wasserüberschuss. Ob ein geschützter Anbau lohnenswert ist, ist meist eine Frage der Investitionen. Schutzmaßnahmen wie Windschutzpflanzungen und Hagelnetze sind aber Grundsätzlich zu empfehlen.
Im Freiland schwanken die Temperaturen von -30 °C bis 40 °C und die durchschnittlichen Jahresniederschläge können von 200 – 800 mm in der Vegetationsphase schwanken. Starkregen kann große Schäden anrichten, welche in Kombination mit Hagel oder Sturm noch fataler ausfallen. Staunässe in einem Jahr kann zum Absterben von Pflanzenteilen im nächsten Frühjahr führen. Tiefe Pflanzlöcher (1,2 m) und ein Anbau in Dammkultur können dem Stauwasserproblem entgegenwirken.
Gegen Spätfrostschäden sollte der Boden bei Süßkirschen und Aprikosen zeitweise oder ganzjährig offengehalten werden. Eine Ausgleichsdüngung mit Stickstoff, Kalium und Magnesium im Herbst kann die Widerstandsfähigkeit in Kaltphasen gegen Schwächeparasiten wie Pseudomonas oder Monilia stärken.
Die Sorten Clarina, Hilde, Mino, Mira auf Hinduka / M ergeben langlebige Gehölze. Luizet auf arteigenem Sämling kann über 60 Jahre alt werden. Wavit, Jojo-Sämling, Hinduka / M, armstock (Frosthart bis -28 °C und sehr homogene Bestände), Skt. Julian A, Citation, GF 5 / 22 und Docera 5 sind geeignete Unterlagen für die Sorten Kioto und Orangered am Standort Müncheberg. Nicht empfehlenswert sind die Unterlagen Pr. myrobalane, Rubira und Manicot 1236. Bei Pflaumenunterlagen empfiehlt sich eine Hochveredelung auf 50 – 120 cm, je höher veredelt wird desto verminderter die Ausbildung des Kronenvolumens. Im frühen Reifesegment liefern Orangered, im mittelfrühen Pink Mary, Lena, Lotte, Lore und Ida, gefolgt von Goldrich und im späten Reifesegment Lara, Frisson, Tardiv de Tain und Clarina gesunde Bestände.
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Quelle: Schwärzel, H., Dr. (ca. 2017). 30 Jahre Testanbau der Aprikosen der Mark Brandenburg. https://www.ichbindannmalimgarten.de/wp-content/uploads/2021/08/30-Jahre-Testanbau-der-Aprikosen-der-Mark-Brandenburg.pdf
Jahr: ca. 2017
Land: Deutschland (BB)
Institut: Obstbau- Versuchstation Müncheberg
Kultur: Aprikose
Sorte: Schweinsohraprikose, Millionär, Luizet, Ungarische Beste, Herta, Eva, Clarina, Hilde, Mino, Mira, Luizet, Kioto, Orangered, Pink Mary, Lena, Lotte, Lore, Ida, Goldrich, Lara, Frisson, Tardiv de Tain